03.06.2010

Fontainebleau 14. - 22. Mai 2010 (Teil I)

Bleau ist bekanntlich das beste Bouldergebiet der Welt. Nicht nur das, mit seinen knorrigen Eichen und Föhren, den sandigen Lichtungen und natürlich den tausenden Sandsteinblöcken verströmt der Wald seine ganz eigene Faszination und zieht die meisten Besucher rasch und unwiderruflich in seinen Bann. Wenig verwunderlich, dass unsere Gruppe von Otto Normalboulderern heuer bereits zum dritten Mal für eine Woche in die Region Essonne gekommen ist. Wieder haben wir tolle neue Gebiete entdeckt und uns an viel zu schweren Problemen die Finger wund gezogen.


Freitag, 14. Mai. Nachdem unser Taxi zu den Blöcken leider noch auf der Anreise von Wien befindet, müssen wir mit S-, U- Und Regionalbahn vo Flughafen Charles de Gaulle nach Fontainebleau weiter. Zweimal Umsteigen und drei Stunden später erreichen wir den Wald, wo wir ein wenig südlich von Fontainebleau unser Bivak für die Nacht aufschlagen. Es hat die letzten Wochen ordentlich geregnet, daher ist der Boden schön gatschig. Wenigstens schüttet es nicht mehr, sodass wir auf den Crashpads eine trockene Nacht verbringen. Was für ein Gegensatz zur Großstadt: heute früh noch Stress im Büro, Straßenlärm und Alltagssorgen. Hier draussen nichts als beruhigendes Grün, keine Menschenseele weit und breit, nur vereinzeltes Vogelgezwitscher durchbricht die Stille.

Samstag, 15. Mai. Petit Bois. Früh wecken uns die ersten Sonnenstrahlen - bestes Wetter! Also gleich ab zu den Blöcken. Das Gebiet ist ideal für den ersten Tag. Wir klettern uns im blauen und orangen Parcours ein. Auch in dem tollen, technischen roten Parcours gelingen uns gleich einige super Probleme. In Big Jim (FB 6c+) beobachten wir eine Gruppe Deutscher und Holländer, die vor allem durch spektakuläre Abflüge aus dem Highball auffallen.
Schließlich trifft der Rest unserer Gruppe, die per Auto von Wien nachgekommen sind, ein und wir machen uns auf zu unserem Gite (Ferienhaus, Anm.) für die nächste Woche.

Sonntag, 16. Mai. Bois Rond.
Das sonnige Gebiet in Trois Pignons hat einen guten orangen und blauen Parcours. Nachdem der Wetterbericht wieder falsch liegt (Sonne, kein Wölkchen am Himmel) passt das perfekt. Nach 25 von 35 Problemen des tollen Orangen Parcours hab ich fürs Erste genug. Besonders nett: Totem Pole (Fb2+), ein Klassiker in diesem Grad. Am Nachmittag habe ich mein Projekt für den Rest des Tages gefunden: den Quergang von Le Meilleur des Mondes (FB 6a). Die Einzelzüge gelingen, leider scheitere ich bei den Durchstiegen am Austieg. Beim nächsten Mal klappt das sicher!

Montag, 17. Mai. Cul de Chien. Das Wetter ist noch besser als am Vortag, daher geht's an den Strand. Zumindest könnte man bei Anblick der Lichtung, an der das Gebiet liegt, diesen Eindruck bekommen. Sand und Blöcke soweit das Auge reicht. Wir klettern uns im orangen Parcours ein, machen natürlich auch Le Bilboquet und finden in Coup de Sang (Fb 6a) unser Testpiece. Im berühmten Toit de Cul de Chien (Fb 7a/6c+) beobachten wir einen erfolgreichen Durchstieg. Am Nachmittag entdecken wir einige tolle Boulder (rot/blau) im Südwesten des Gebiets.

Dienstag, 18. Mai. Franchard Isatis.
Franchard erstreckt sich über eine Hügelkette im Pinienwald nordöstlich von Fontainebleau. Während im Sektor Cusinière Testpieces wie Hale Bopp auf die Hardmover warten, geht's in Franachrd Isatis ein wenig entspannter zu. Uns haben der orange, der blaue und der rote Parcours angelockt. Gleich die ersten orangen Probleme enttäuschen uns nicht: technisch anspruchsvoll für den Level, teilweise sehr hoch und moralisch! Besonders empfehlenswert: der Sechsmeterriss von Les Étages (Nr. 5, FB 3) und La Diagonale (Nr. 4, FB4-). Das Beste wartet im roten Parcours: technisch, kleingriffig und oft dynamisch. Hervorgehoben sei Le Crocodile, L'Éliminatoir und Le Poirier (Nr. 21 - 23, jeweils FB5).

Teil II des Rückblicks mit den Gebieten L'Elefant, Canche aux Mercier und Mont Aigu habe ich euch für das nächste Mal aufgehoben.

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